Mikrowellentiefenfeuchtemessung
Messung außerhalb des betroffenen Bereiches
(Referenzwert)
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Referenzmessung innerhalb des betroffenen Bereiches
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Es konnte eine erhöhte Feuchte in den Baustoffen des Wandbildners festgestellt werden |
Bei der Mikrowellentiefenfeuchtemessung, handelt es sich um ein indirektes Messverfahren.
Hierbei wird nicht ein absoluter Feuchtewert ermittelt, sondern der Messwerte von unterschiedlichen Bereichen des Objektes miteinander verglichen (Vergleichsfeuchtemessung). Es können nur Messungen ins Verhältnis zueinander gesetzt werden, die in Bereichen mit gleichen Baustoffen ausgeführt wurden. So lassen sich Rückschlüsse auf unterschiedliche Feuchtegehalte schließen.
In Verbindung mit anderen Messung, z.B. der kapazitiven Oberflächenfeuchtemessung, kann eine Aussage über die Ursache der vorhandenen Feuchtigkeit getroffen werden.
Wichtig ist hierbei die Erfahrung des Messenden. Eine absolutes Vertrauen auf die angezeigte Messwerte ist falsch.
Schwankungen in den angezeigten Messergebnissen ergeben sich durch die Bedienung, Materialunterschiede und weitere Begleitumstände, so dass jedes Messergebniss für sich allein und in Bezug auf die anderen Messwerte auf Plausibilität geprüft werden muss.
Durch das Mikrowellenverfahren können Messungen in Baustoffen schnell, völlig zerstörungs- und schmutzfrei bestimmt werden.
Hierzu werden mit einem Messkopf Mikrowellen in das entsprechende Bauteil eingebracht. Die im Baustoff eingeschlossenen Wassermoleküle reflektieren diese Wellen.
Die Differenz zwischen abgegebener und reflektierter Strahlung wird als Messwert angezeigt.
Dieser Messwert gibt nicht die prozentuale Feuchtigkeit an, sondern ist ein digitaler Wert.
Um eine Aussage über eine erhöhte Feuchtigkeit treffen zu können, werden in einem trockenen Bereich mit gleichen Baustoffen Referenzmessungen durchgeführt.
Die Messwerte werden mit den Messungen im betroffenen Bereich verglichen.
Höhere Messwerte geben einen Hinweis auf eine erhöhte Feuchte in dem überprüften Bereich.
Berücksichtigt werden muss, dass Unregelmäßigkeiten im Baustoff bzw. Kabel und Rohrleitungen das Messergebnis stark beeinflussen.
Um Fehlmessungen zu erkennen und richtig zu bewerten, ist große Erfahrung notwendig.
Auf diese Weise lassen sich Feuchtigkeitsbestimmungen in Abhängigkeit des Messkopfes bis in Tiefen von z.B. 15 cm, 30 cm oder mehr durchführen.
Der Messwert ist ein Mischwert von der Baustoffoberfläche bis zur Messtiefe.
Durch die hohe Geschwindigkeit des Verfahrens lassen sich Rastermessungen durchführen, bei denen sich unterschiedliche Feuchteschäden, beispielsweise Leckagen, Rest- oder aufsteigende Feuchte, als typische Bilder darstellen lassen. So können zuverlässig die Ursachen von Nässe und Schimmel ermittelt werden.
In der graphischen Darstellung, sind die Bereiche mit erhöhten Messwerten blau dargestellt.
Hierzu wurde an einer Wand ein Messraster angelegt, die Messwerte einer Farbskala zugeordnet und in die Graphik übertragen.
Auf diese Weise lassen sich Bereiche mit erhöhter Feuchtigkeit anschaulich darstellen.